Faktor-5-Festival 2013 am 18. Juni 2013, im Museum Kleines Klingental
«Bewusst kochen» und «Licht aus!» gewinnen den Faktor-5-Preis 2013
Der Verein sun21 verlieh am Faktor-5-Festival, vom 18. Juni 2013, die beiden Faktor-5-Preise 2013 die beiden Gewinner erhielten je ein Preisgeld von CHF 5000.–.
Aus einer riesigen Bewerberschar von insgesamt 30 Projekteingaben wählte die Jury, bestehend aus dem sun21 Vorstand, das Projekt «Bewusst kochen» des Ökozentrums Langenbruck als Faktor-5-Jury-Preis. Das Projekt «Licht aus!» des Vereins pro.obscurare erhielt den Publikums-Preis.
Somit gingen beide Preise an Organisationen, die Projekte nahe am Handeln entwickelt haben und weniger auf technische Finessen setzten. Maya Graf, Nationalratspräsidentin unterstrich in ihrer Ansprache vor über 180 Gästen, dass die Faktor-5-Preise einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Energiestrategie 2050 des Bundes leisten.
Nominationsfilme
- Publikums-Preis 2013 – «Licht aus!»
- Jury-Preis 2013 – BEWUSST KOCHEN!
- Ressourceneffizienz in Textilreinigungen und Wäschereien
- Weichenheizung
- Mehrfamilienhaus
- «Licht aus!»
- Borschlammtrennung
- BEWUSST KOCHEN!
Die sechs Finalistenprojekte
Bildungszentrum WWF, Bern: Licht aus! Clevere Shops schalten in der Nacht ab
Beleuchtung reduzieren. Eigentlich ists ganz einfach: Um 23 Uhr oder um Mitternacht ist automatisch Lichterlöschen im Geschäft, bis dann am frühen Morgen Putzkolonne, Lieferanten und Mitarbeitende einlaufen. Das Projekt «Licht aus!» will in einer Pilotstadt – höchstwahrscheinlich Basel – beispielhaft zeigen, dass der Verzicht auf unnötige nächtliche Ladenbeleuchtung wenig Aufwand bedeutet, sich aber schnell lohnt. Für die Umstellung braucht es keine Investitionen; es genügt, die Steuerung anzupassen. Ziel ist es, bis Ende August 100 Unternehmen für die Aktion zu gewinnen – besonders viele davon in der Pilotstadt.
Verband Textilpflege Schweiz: Ressourceneffizienz in Wäschereien
Ökoeffizienz. Ob Ein-Mann-KMU oder Filiale eines europaweiten Konzerns – in der Schweiz sind mehrere 100 Unternehmen mit der Reinigung und Pflege von Textilien beschäftigt. Dabei werden grosse Mengen an Strom, Wärme, Wasser, Chemikalien und Verpackung verbraucht. Ein neues Branchenhandbuch hilft, die Sparpotenziale für Energie- und Ressourceneffizienz zu finden und auszuschöpfen. Darüber hinaus ermöglicht ein Online-Tool, sich mit anderen Betrieben zu vergleichen. In der zweiten Jahreshälfte wird das Projekt Schulungen anbieten, um das Benchmarking und die Umsetzung zu erleichtern.
BLT Baselland Transport AG: Automatische Weichenheizung
Automatisierter Frostschutz. Frost kann für Schienenfahrzeuge zur Gefahr werden, wenn er die Weichen gefrieren lässt. Bahn und Tram verfügen deshalb über Weichenheizungen. Bis anhin beobachtete die BLT die Wettervorhersagen und setzte dann bei Bedarf die 91 Weichenheizungen manuell in Gang. Jetzt wechselt das Unternehmen als eines der ersten im Nahverkehr auf automatische, sensorengesteuerte Anlagen. Das macht den Einsatz präziser und senkt den Stromverbrauch für die Heizungen. Bis 2016 wird damit eine Strommenge eingespart, die dem jährlichen Konsum von 28 Haushaltungen entspricht.
Stephan Berger und Jürg Furler, Zürich: Erneuerung Mehrfamilienhaus
Wärmespeicher. Eine Liegenschaft im Gundeldingerquartier wird generalsaniert – und bei dieser Gelegenheit mit einem innovativen Heizsystem versehen: Ins Erdreich wird ein Betonbecken mit einem Fassungsvermögen von 20 Kubikmetern Wasser eingebaut. Aufgewärmt wird dieser Speicher erstens solarthermisch, zweitens durch das Abwasser, das in einem spiralförmig montierten Gülleschlauch durch das Becken strömt, und drittens durch Wärme aus der Erde. Eine Wärmepumpe nutzt diese Energie für Heiz- und Brauchwasser. Bei der Sanierung der Aussenhülle werden Abbruch-Ziegelsteine gleich wieder verbaut, und aus den alten Betonbalkonen entstehen Gartenmauern.
Grollimund AG, Muttenz: Bohrschlamm aufarbeiten statt deponieren
Deponieraum sparen. Wärmepumpen sind eine gute Sache. Doch pro Bohrung für eine Erdsonde entstehen zirka zehn Kubikmeter Bohrschlamm. Dieser wurde bis anhin mit einer Sonderbewilligung deponiert. Doch das Gemisch aus 80 Prozent Wasser, fein gemahlenem Steinmaterial, Sand und Steinen ist auf Deponien unbeliebt. Die Firma Grollimund hat nun als drittes Unternehmen in der Schweiz eine Anlage zur Entwässerung von Bohrschlamm in Betrieb genommen, die jährlich 12'000 Tonnen Material verarbeiten kann. Das Wasser wird abgeschieden, der Rest zu einem festen «Kuchen» verpresst und deponiert.
Ökozentrum Langenbruck: Bewusst kochen!
Nachhaltige Küche. Ein Fünftel unseres Energieverbrauchs und unserer Treibhausgasemissionen entfallen auf die Ernährung. Die Kurse von Marcel Terzi («Basler Kochtopf») achten von jeher auf Saisonalität und Regionalität. Neu bietet das Ökozentrum Langenbruck dazu eine zweistündige Ergänzung, während der zu Bio, Fairtrade, Fleisch und Abfall informiert wird. Das Projekt will Erwachsene an ein verantwortungsbewusstes und gleichzeitig lust- und genussvolles Kochen heranführen. Bei entsprechender Nachfrage sollen auch eigenständige Öko-Kochkurse entstehen.