Am 17. Oktober fanden zum sechsten Mal die Energiegespräche im Wenkenhof in Riehen statt.

«Wir erben nicht die Welt von unseren Eltern, sondern wir haben sie von unseren Kindern nur geliehen.» Dieser Satz vom französischen Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry passt perfekt zum diesjährigen Tagungsthema: «Ressourceneffizienz – Rohstoffe sinnvoll nutzen».

Die rund 80 Fachpersonen erfuhren im ersten Referat von Gérard Poffet, Vizedirektor des Bundesamts für Umwelt BAFU, welche Ziele der Bund in Bezug auf ressourceneffizientes Wirtschaften verfolgt. Die Revision des Umweltschutzgesetzes (USG), als direkter Gegenvorschlag zur Volksinitiative für eine Grüne Wirtschaft, wird verschiedene Neuerungen in Bereich der Ressourceneffizienz enthalten. So soll die Kreislaufwirtschaft vermehrt gefördert werden. Dies wird unter anderem mittels Vereinbarungen geschehen um die Stoffkreisläufe zu schliessen. Ob Vereinbarungen wirklich zum Ziel führen wurde aus dem Plenum in Frage gestellt und ob so der, aktuell rund 3 Erden verbrauchende, ökologische Fussabdruck der Schweiz bis 2050 auf 1 Erde reduziert werden kann, ist fraglich. Eine klare Ansage von Poffet war, dass durch einen Paradigmenwechsel hin zur Umweltschutzpolitik in Zukunft der gesamte Lebenszyklus eines Produktes berücksichtigt wird. Somit müssten auch die mehr als zur Hälfte im Ausland entstehenden Umweltbelastungen eines Produktes berücksichtigt werden.

Wie Unternehmen ihre Ressourceneffizienz verbessern können, erklärte Hans Ruedi Schweizer, Unternehmensleiter der Ernst Schweizer AG, Metallbau anhand der eigenen, langjährigen nachhaltigen Unternehmensführung. Unabdingbar bei dieser Strategie und der damit verbundenen Prozesse ist, dass

  • bei allen Produkten auf eine geringe Umweltbelastung und einen geringen Ressourcenverbrauch über die gesamte Lebensdauer – von der Rohstoffgewinnung über die Herstellung, Montage und Anwendung bis zum Recycling und zur Entsorgung – geachtet wird
  • die Produkte zur Energieeinsparung und Sonnenenergienutzung einen besonderen Umweltbeitrag leisten
  • umweltbewusstes Verhalten in allen Bereichen und Funktionen und auf allen Stufen des Unternehmens umgesetzt werden.

In den letzten 34 Jahren wurde durch eine konsequente Umsetzung dieser Strategie – trotz Verdreifachung des Umsatzes und Verdoppelung der Mitarbeiterzahl (auf heute 582) - der Energieverbrauch (Strom und Wärme) nur um 16%, auf heute rund 8.1% erhöht. Die Treibhausgas-Emissionen Strom und Wärme (t CO2-Äquivalente) gingen in derselben Zeit um 55% zurück. Schweizer nannte in seinem Fazit, dass

  • nachhaltige Unternehmensführung eine Chance für Unternehmungen, Wirtschaft und Gesellschaft ist
  • nachhaltige Unternehmensführung langfristig erfolgreich, befriedigend aber anspruchsvoll ist
  • Nachhaltigkeit in Planungs- und Führungsinstrumente integriert werden muss
  • Nachhaltiges Denken und Handeln zur Firmenkultur entwickelt werden muss
  • zur Förderung nachhaltiger Unternehmensführung staatliche Rahmenbedingungen nötig sind, wie Leitplanken, Lenkungsabgaben und Förderprogramme

WorkshopteilnehmerInnen entwickeln konkrete Ideen

Im Anschluss an diese Inputreferate konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in vier Gruppen die Themen vertiefen und Projektideen und Handlungsansätze entwickeln. Die Präsentationen der Workshops enthielten eine Reihe von interessanten Ideen die sun21 im Nachgang prüft und in einer Zusammenfassung den Regierungsvertretern der Kantone als Empfehlung für mögliche Umsetzungen zukommen lässt. Welche Projekte bzw. Tagungsthemen sun21 selbst daraus weiter verfolgt, wird zu einem späteren Zeitpunkt mitgeteilt.

Weiterführende Informationen zur Volksinitiative für eine grüne Wirtschaft und zum Vernehmlassungstext des BAFU, zur Revision des Umweltschutzgesetzes.

Downloads

Tagungsprogramm

Inputreferat: Hans Ruedi Schweizer

Zusammenfassung der Erkenntnisse aus den Workshops

Impressionen

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